Tour-Level: Wie schwer ist die Transalp?

Eines gleich vorab: Auf die Frage „Wie schwer wird die Tour“ können wir Ihnen keine 100 % richtige Antwort geben. Ob eine Tour persönlich als „Leicht“ oder „Schwer“ empfunden wird, hängt entscheidend vom eigenen Trainingszustand, der körperlichen Verfassung, der Fahrtechnik und nicht zuletzt der Tagesform ab. Auch wird eine Alpenüberquerung Level „Extra Leicht“ immer schwerer sein als eine Flachetappe am Donau-Radweg.

Natürlich lässt sich eine etwas schlechtere Grundkondition mit Hilfe eines E-Mountainbikes ausgleichen, die Fahrtechnik sicherlich nicht. Das Extrembeispiel ist der E-Bike Einsteiger, der es auf dem Schotterweg bis zur Berghütte schafft. Bergab allerdings nicht mehr und die Bergrettung muss gerufen werden. Sicherlich ein Extrembeispiel – aber es zeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung verbunden mit einer realistischen Selbsteinschätzung ist.

Unsere Tour-Level geben Ihnen zusammen mit der Singletrail-Skala einen guten Überblick und helfen Ihnen, die passende Tour zu finden. Im Zweifelsfall rufen Sie uns einfach an (Tel: +49 9176 99309) oder schicken Sie uns eine Mail. Gerne beraten wir Sie.


Die bikeAlpin Tour-Level

Unsere Touren lassen sich grob in "Leicht", "Mittel" und "Schwer" mit insgesamt sechs Schwierigkeitsgraden einteilen. Diese Einteilung bezieht sich auf den Gesamt-Charakter (Kondition und Fahrtechnik) der jeweiligen Reise. Entscheidend für die Auswahl Ihrer Tour, sind die am Ende einer Etappenbeschreibung angegebenen Kilometer und Höhenmeter. Diese Distanzen und Höhenunterschiede müssen Sie sich zutrauen. Je höher das Tour-Level, umso höher sind auch die fahrtechnischen Anforderungen.

Tour-Level „Leicht“

Level "Extraleicht"

Level "Leicht"


Ideale Touren für Bikerinnen und Biker, die eine gute Grundausdauer mitbringen, aber keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen möchten. Die Tagesetappen (Höhenmeter: 600 bis 1300, Länge: 50 bis 100 km) und fahrtechnischen Anforderungen sind überwiegend als „Leicht“ einzustufen. Allerdings sind bei „Leicht“-Touren auch alpine Schotterwege, einfache Trails sowie steilere Anstiege und Abfahrten dabei. Wenn man sich einen kurzen Wegabschnitt nicht zutraut, schiebt man sicherheitshalber sein Bike.

Tour-Level  „Mittel“

Level "Mittel"

Level "Mittelschwer"


Die Mehrzahl unserer Touren sind im Level „Mittel” und „Mittelschwer“ eingeordnet. Diese eignen sich für den sportlichen „Normal“-Biker, der in seiner Freizeit regelmäßig auf dem Rad unterwegs ist und über eine gute Kondition verfügt. Die Tagesetappen bewegen sich zwischen 1000 und 1900 Höhenmetern. In Sachen Fahrtechnik ist eine sichere Bikebeherrschung auch auf schmalen Wegen notwendig. Mit Wurzeln, rutschigem Untergrund und steinigen Pfaden sollte man abschnittsweise rechnen. Fahrtechnisch weniger Versierte haben immer die Möglichkeit, das Rad mal kurz zu schieben.


Tour-Level „Schwer“

Level "Schwer"

Level "Sehr schwer"


Bei den als „Schwer“ gekennzeichneten Touren geht es zur Sache. Sie sollten angemessen durchtrainiert antreten – auch Tage mit über 2000 Höhenmeter dürfen Ihnen nichts ausmachen. Fahrtechnisch wird man erwartungsgemäß gefordert. Längere Etappen über verblockte Passagen, ausgesetzte hochalpine Pfade, längere Anstiege und zusätzlich längere Schiebepassagen in unfahrbaren Sektionen werden vorkommen.

Auch im höchsten Level werden fahrtechnisch weniger Versierte oder risikobewusste Fahrer immer die Möglichkeit nutzen, in schwierigen Passagen abzusteigen und das Bike sicher – auch mal bergab – zu schieben. Selbst bei schweren Touren werden nie alle Teilnehmer „alles“ fahren. Entscheidend für Ihren persönlichen Genuss und Gewinn für die Gruppe ist Ihre gute Trainingsgrundlage.


Sie sind sich unsicher welchen Level Sie fahren möchten? 

Dann sind die 2-Level-Guided-Touren (auch Twin-Konzept oder Vario-Touren genannt) das Richtige für Sie. Sie müssen sich bei der Buchung noch nicht festlegen ob Sie das leichtere oder schwerere Level fahren möchten, sondern können sich täglich neu entscheiden. Wir garantieren die Durchführung beider Varianten.

Bei GPS-Selfguided 2-Level-Touren erhalten Sie von uns die GPS-Tracks beider Varianten (leichter und schwerer), manchmal gibt es auch noch eine dritte Variante die sich für E-Bikes besser eignet.

Allgemein gilt, lieber mit einer leichteren Route anfangen und sich dann steigern, als sich gleich bei der ersten Transalp zu überfordern und dann vielleicht den Spaß daran zu verlieren.

Unser Tipp: Ein Fahrtechnik-Kurs im Vorfeld gibt Sicherheit und macht Spaß. Wir können die Mountainbike Academy von Stefan Herrmann empfehlen.


Die Singletrail-Skala

Wie schwer ist ein Singletrail?

Wie beim Sportklettern und Skifahren hat sich auch beim Mountainbiken ein Standardsystem durchgesetzt, um die technischen Schwierigkeiten eines Singletails zu bewerten. Die von Verbänden anerkannte Singletrail-Skala (STS) unterteilt sich in die drei Schwierigkeitsklassen „Leicht“, „Mittel“ und „Schwer“ und wird durch sechs Schwierigkeitsgrade von S0 bis S5 beschrieben. S0 verspricht einen einfachen, flowigen Trail ohne größere Hindernisse, S5 ist für den durchschnittlichen Biker praktisch unfahrbar.

Singletrail-Skala S0

 

Der Singletrail weist keine besonderen Schwierigkeiten auf. Flüssig zu fahrende Wald- und Wiesenwege verlaufen meist auf griffigen Naturböden oder verfestigtem Schotter. Stufen, Felsen oder Wurzelpassagen sind nicht zu erwarten. Das Gefälle des Weges ist leicht bis mäßig, die Kurven weitläufig. 

Wald- und Forstwege, Schotterpisten und befestigte Wege gehören dazu, die Sigletrails sind breit und es gibt kein Absturzgelände.

 


Singletrail-Skala S1

Hier trifft man bereits auf kleinere Hindernisse wie flache Wurzeln und kleine Steine. Vereinzelte Wasserrinnen, Erosionsschäden oder lockerer Untergrund stellen den geübten Mountainbiker allerdings vor keine allzu großen Herausforderungen. Das Gefälle beträgt maximal 40 %. Etwas engere Kurven sind zu erwarten, allerdings keine Spitzkehren.


Singletrail-Skala S2

Bei diesem mittleren Schwierigkeitsgrad muss man mit größeren Wurzeln und Steinen rechnen. Der Boden ist häufig nicht verfestigt. Stufen und flache Treppen sind ebenso wie enge Kurven zu erwarten. Außerdem kann es deutlich steiler werden (bis zu 70 %). Die Wege können auch eng und teilweise ausgesetzt sein, steinig und etwas verblockt.


Singletrail-Skala S3

Jetzt wird deutlich anspruchsvoller. Verblockte Stellen mit größeren Felsbrocken oder Wurzelpassagen erfordern ebenso entsprechendes Können wie hohe Stufen, Spitzkehren oder kniffelige Schrägfahrten. Dazu kann rutschiger Untergrund und loses Geröll kommen, Steilheiten über 70 % sind keine Seltenheit.


Singletrail-Skala S4

Sehr steil, stark verblockt und große Felsbrocken machen einen Trail dieses Schwierigkeitsgrades für „Otto Normalverbraucher“ unfahrbar. Extreme Steilrampen, enge Spitzkehren und Stufen, bei denen das Kettenblatt unweigerlich aufsetzt, sind Herausforderungen nur für echte „Trail-Junkies“.

Singletrail-Skala S5

Dieser höchste Grad bleibt wenigen Extrembikern wie Danny MacAskill vorbehalten, bei dem unter anderem größere Hindernisse schon mal übersprungen werden müssen.


Wie schwer sind bikeAlpin Touren auf der Singletrail-Skala?

Auf unseren Touren biken wir fast ausschließlich auf Singletrails der Skala S0 und S1, dazu kommen bei schweren Touren einige S2 Trails für ambitionierte Fahrer. Allerdings lassen sich schwierige Passagen wie verblockte Stellen, Stufen oder loser Untergrund manchmal nicht völlig vermeiden. Im Zweifelsfall steigen Sie besser ab und schieben oder tragen Ihr Bike ein kurzes Stück.

 

Hören Sie auf Ihren Körper und Ihr "Bauchgefühl"!

Was Sie unbedingt beachten sollten: Die Bewertung der Trails erfolgt immer bei Idealbedingungen – also bei guten Lichtverhältnissen, trockenem Untergrund und normaler Geschwindigkeit. So kann sich ein einfacher Flowtrail nach einem Regenguss schnell in eine gefährliche Rutschpartie verwandeln. Nicht zu vergessen ist außerdem der Gefahrengrad: bei Absturzgefahr kann auch der herrlichste Trail ein mulmiges Gefühl verursachen. Da Unsicherheit ein schlechter Begleiter ist, sollten Sie auch in diesem Fall Ihr Fahrrad schieben.

Neben schlechtem Wetter oder schwierigen Lichtverhältnissen spielt zudem ein weiterer, sehr subjektiver Grund eine wichtige Rolle: Es gibt Tage, an denen man sich einfach nicht wohl fühlt und nicht in Topform ist. Auch wenn Sie sich nach einem anstrengenden Anstieg ausgepowert haben, fehlt manchmal die nötige Konzentration für die anschließende Abfahrt. Da kann einen auch der flowigste Trail „abwerfen“. Hören Sie unbedingt auf Ihren Körper!

Plötzliche Hindernisse

Bei einem künstlich angelegtem Singletrail der Stufe S1 kann man sich ziemlich sicher darauf verlassen, dass keine plötzlichen Hindernisse auftauchen, die eher einer höheren Stufe entsprechen. Dies gilt nicht für natürliche Trails! Auch wenn er in seiner Gesamtheit beispielsweise einem S1 Grad entspricht, kann er eine S3-Passage enthalten. Unsere Guides werden Sie aber vor jedem Trail entsprechend informieren und im Vorfeld auf mögliche Schwierigkeiten hinweisen.